Zu Zeiten des Hochrades agiert Österreich nur als Importeur von Fahrrädern. Es wurde nur damit gehandelt, bzw. repariert, aber noch nicht bzw. nur in Kleinbetrieben, in Kleistserien, selbst gefertigt.
Erst mit dem Niederrad beginnt auch in Österreich die Fahrradindustrie. Aus den Reparaturwerkstätten der Fahrräder werden Fahrradfabriken.
1888 beginnt Benedict ALBL, nach einer Englandreise (England ist damalige Fahrradmetropole) in Graz mit dem Bau seiner ersten Fahrräder unter dem Namen METEOR FAHRRADWERKE. Dieses Werk verließen Fahrräder mit dem klingenden Namen GRAZIOSA oder eben METEOR.
Auch Johann PUCH, der spätere Großindustrielle, arbeitet zu der Zeit bei Benedict ALBL, verlässt diesen aber schon bald wieder mit dem Ziel der Selbstständigkeit.
1889/1890 macht Johann PUCH sich dann mit dem Fahrradbau in Graz selbstständig, unter dem Namen PUCH STYRIA.
1891 beginnen die Gebrüder ASSMANN in Leibnitz (BAL) mit der Produktion von Fahrradzubehör (ab 1937 dann für kurze Zeit mit kompletten Fahrrädern)
1894 übernimmt der Zündholzfabrikant CARL FRANZ die Meteor Fahrrad Werke in Graz von Benedict Albl, welcher sich aber Ende 1904, nach 2 Großbränden in der Fabrik, aus dem Fahrradgeschäft zurückzieht und die Marke an Ernest SIMSON verkauft.
1895 nimmt Benedict ALBL, die Fahrradproduktion in Graz unter dem Namen GRAZIOSA Fahrradwerke, wieder auf. Doch schon 1901 befindet sich GRAZIOSA in Liquidation.
1894 wird in Steyr, in der Fabrik der ÖWG (Österreichische Waffenfabriksgesellschaft), auch mit der Fahrradproduktion angefangen. Zuerst unter englischer Lizenz mit „SWIFT“ Rädern und schon
1896 mit den eigenen STEYR Waffenrädern.
1896 schließt sich die deutsche Maschinenfabrik Dürkopp & Co/Bielefeld, Johann PUCH´s STYRIA Fahrradfabrik in Graz an, und übernimmt diese
1897 wegen Unstimmigkeiten mit Johann PUCH ganz, wird dann als STYRIA–DÜRKOPP WERKE (SDW) geführt.
Im Dezember 1897 eröffnet Johann PUCH mit seinen treuen Mitarbeitern Anton WERNER und Martin NÖTHING die Grazer Fahrradwerke Anton Werner & Com. Für die produzierten Fahrräder wird die Bezeichnung STYRIA Original verwendet, was aber zu Markenschutzproblemen mit den Styria-Werken (SDW) führt.
1899 PUCH Firmenneugründung in Graz, als Johann PUCH Fahrradwerke mit der Marke PUCH-Rad
1925 Umbenennung der ÖWG (Österreichische Waffenfabriksgesellschaft) in STEYR-Werke AG
1925 bis 1930 produzieren die zur „Alpenländischen Karosseriefabrik“ gehörenden Montana Fahrradwerke in Graz Puntigam / Triester Straße 78/80 neben Karosseriebauteilen und Wintersportgeräten auch Fahrräder und Fahrradbestandteile unter dem Namen MONTANA/Graz.
1927 erwirbt die STEYR Werke AG die Aktienmehrheit der SDW (STYRIA Dürkopp Werke)
1932 Ausstieg der STYRIA Dürkopp Werke aus der österreichische
Fahrradindustrie
1934 fusioniert PUCH mit der STEYR Werke AG – es entsteht die STEYR-Daimler PUCH AG (SDP) mit Sitz in Graz/Thondorf
1934 beginnt Franz Weiß jun. in Graz/Puntigam mit der Produktion von Fahrrädern. Zuerst noch bescheiden, doch schon
1937 erleben die Steirischen Fahrradwerke Junior einen beachtlichen Aufschwung.
1937 bis 1945 fertigen die Brüder Assmann/Leibnitz (BAL), aufgrund rückgängiger Verkaufszahlen ihrer Fahrradbestandteile, eigene Assmann Fahrräder aus den vorhandenen Teilen.
1975 schließen die Junior Werke in Graz/Puntigam, nach 3 Großbränden innerhalb kurzer Zeit, die Tore.